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Schätzungsweise 5 bis 10% aller in Deutschland lebenden Menschen sind Teil der LSBTIQ-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, transident, intersexuell, queer). Möglicherweise liegt diese Prozentzahl bei Geflüchteten noch höher, da die sexuelle Orientierung bzw. Geschlechtsidentität für ein Fluchtgrund darstellen kann. Im Zuge der zunehmenden Immigration in den letzten Jahren sind somit vermutlich auch viele LSBTIQ-Geflüchtete nach Deutschland eingereist. Bisher gibt es wenig Forschung zu LSBTIQ*-Geflüchteten. Bestehende Forschung zu Geflüchteten bzw. zu Angehörigen der LSBTIQ*-Community weist darauf hin, dass es in der jeweiligen Gruppe ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen gibt, z.B. aufgrund von gesellschaftlicher Diskriminierung. Es ist denkbar, dass in der z.T. „doppelt diskriminierten“ Population von LSBTIQ-Geflüchteten spezifische Stressoren und Herausforderungen vorliegen. Das Forschungsprojekt asyLSBTIQ* untersucht daher das psychische Wohlbefinden und die gesellschaftliche Teilhabe von LSBTIQ-Geflüchteten in Deutschland. Dazu wurden sowohl qualitative Methoden (Interviews in sogenannten Fokusgruppen) als auch quantitative Methoden (ein Online-Fragebogen für LSBTIQ*-Geflüchtete sowie deutsche Mitglieder der LSBTIQ*-Community) eingesetzt.

Mitarbeiterinnen:

Jasmine Golembe, M.Sc.
Nada Maalej, B.Sc.
Annalena Gundlach, B.Sc.

Kontakt: asylsbtiq@rub.de

Publikationen:

  • Golembe, J., Leyendecker, B., & Busch, J. (2019). Psychosoziale Lage und gesellschaftliche Teilhabe von LSBTIQ*-Geflüchteten in Deutschland – Forschungsstand und Anwendungsmöglichkeiten für die Jugendhilfe in Nowacki, K. & Remiorz, S. (Hrsg.): Junge Geflüchtete in der Jugendhilfe – Chancen und Herausforderungen der Integration (123.138). Berlin: Springer.
  • Golembe, J., Leyendecker, B., Maalej, N., Gundlach, A. & Busch, J. (2020). Experiences of minority stress and mental health burdens of newly arrived LGBTQ* refugees in Germany. Sexuality Research and Social Policy, xxx. DOI: 10.1007/s13178-020-00508-z
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